Mannswörther Ur- und Neugestein - DAS Infoblatt online |
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Ausgabe 24 |
...einen Schauer über den Rücken laufen lässt und ein Bericht, der eine beinahe Katastrophe beschreibt. Die Rede ist vom „Tiefflug am Chemielager vorbei“. Erschienen am 22.10.2013 im Kurier. Ein Jet mit 122 Menschen an Bord schleudert während des Starts Teile des Fahrwerks in die Luft. Diese durchschlagen den Tragflügel und krachen in ein Triebwerk. Laut Berichten bleiben nach drei Explosionen Teile am Boden liegen und andere werden vom Triebwerk eingesaugt und verbrennen. Das beschädigte Triebwerk wird noch während des Starts vom Piloten abgeschaltet und er fliegt eine 180 Grad Linkskurve. Großalarm wird ausgelöst. Auch der Katastrophenzug der Wiener Rettung wird alarmiert. Unklar ist in diesem Moment, ob eine Landung möglich ist. In der Regel gibt der Mechaniker dem Piloten vom Boden aus Anweisungen, nachdem er die Schäden am Flugzeug im Vorbeifliegen begutachtet hat. Doch für diesen Flugzeugtyp gibt es keinen Mechaniker. Eine andere Entscheidung muss her. Das Verkehrsministerium schreibt in seinem Abschlussbericht, dass die Fluglotsen entscheiden, dass das beschädigte Flugzeug im Tiefflug (100 bis 200 m) am Tower vorbeifliegen soll.
Der Kurier beschreibt den riskanten Überflug so: Zitat ; „Im Klartext: Der Jet, der nur mehr ein Triebwerk zur Verfügung hat und schwer beschädigt ist, wird Richtung OMV-Raffinerie, mehrerer chemischer Betriebe und vorbei an einem schwer erkennbaren Handymasten gelotst. Die Flugroute liegt 280 Meter nördlich vom Tower – der Jet hätte also auch auf dem belebten Parkplatz zerschellen können. Gleich zwei Mal wird dieses Manöver mit erhöhtem Risiko (so der Abschlussbericht) am 31. Juli 2008 durchgeführt. Fünf Jahre dauerte es, bis nun die dramatischen Ereignisse restlos untersucht worden sind – und klar wird, wie knapp man damals wirklich an der Katastrophe vorbeigeflogen ist“ und weiter „Der Bericht geht mit der Flugsicherung hart ins Gericht: Wenn ein tiefer Überflug über Bereiche erfolgt, die zahlreiche Hindernisse aufweisen, wo weder bekannt ist wo, noch in welcher Höhe die Piloten dann tatsächlich mit ihrem havarierten Luftfahrzeug fliegen werden, dann wird die Sicherheit dieses Überflugs teilweise dem Zufall überlassen. Der Überflug hätte über der Landebahn durchgeführt werden müssen. Auch sonst war die Flugroute offenbar nicht optimal: Bei etwa einem Viertel des Störungsfluges befand sich auch der Flughafen Schwechat außerhalb der Gleitdistanz des Luftfahrzeuges. Kritisiert wird außerdem die Vorflugkontrolle des Flughafen Wien. Denn dort wurde die beginnende Ablösung der Lauffläche des Reifens nicht bemerkt.“ Doch das, dass die ganze Sache noch bedenklicher macht ist die Tatsache, dass der erste Bericht, der einige Stunden nach dem Zwischenfall online gestellt wurde, aus „aus ermittlungstaktischen Gründen“ entfernt worden war. Nun ist der Bericht über diese Notlandung fertig und es wird von Experten kritisiert, dass die Erstellung FÜNF Jahre dauerte. Zwischenfälle wie diese ereignen sich und es ist nicht abzusehen, wann das nächste Mal ein „defektes Flugzeug“ notlanden, im "Tiefflug übers Chemielager" fliegt oder gar den Supergau durch einen Absturz auslöst. Deshalb müssen wir Mannswörther uns einig sein. Kein Überflug über Mannswörth, keine neue Flugroute „Borealis“ und auch keine Flugroute über die OMV. Denn wenn diese Route erst einmal beschlossene Sache ist, dann ist es (wie ein Kommentator schreibt) „in Stein gemeißelt“ und die Flieger donnern 500 Meter über uns hinweg und nehmen uns die noch verbliebene Lebensqualität. Lassen wir uns nicht durch die (im Moment) wenigen Überflüge in Sicherheit wiegen, sondern handeln wir und protestieren weiter gegen die Flugroute „Borealis“! |
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